Bernhard Koch


Bernhard Koch dirigiert die
Jungen Münchner Symphoniker
Bernhard Koch

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Biographie

Camerata

Münchner Merkur vom 28.3.2003

Gelungener Konzertabend auf höchstem Niveau

Sinfonie-Orchester Karlsfeld begeistert im Bürgerhaus -
Doch der Andrang hielt sich in Grenzen

KARLSFELD - Unter der Leitung von Bernhard Koch veranstaltete das Sinfonie-Orchester Karlsfeld im Bürgerhaus einen gelungenen Konzertabend, zu dem allerdings nur wenige Besucher kamen. Verpasst haben daher viele einen Abend mit einem kontrastreichen Klassik- und Opernprogramm - von frühlingshaft leicht bis tiefernst. Bernhard Koch dirigierte bestimmt und kraftvoll und ermöglichte durch Zurücknahme des Orchesters an den richtigen Stellen, dass sich die beiden Solisten David Apter und Josette Micheler innerhalb des konzertanten Geschehens frei entfalten konnten.

Den Auftakt machte das Orchester mit Christoph Willibald Glucks Ouvertüre zur Oper "Iphigenie in Aulis" , uraufgeführt in Paris im Jahre 1774, die deutsche Erstaufführung ging 1805 in Wien über die Bühne. Feinfühlend und farbig instrumentierten die Musiker den Gefühlsinhalt der lyrischen Tragödie, wie Vaterschmerz, mädchenhafte Anmut und schmerzliches Mitleiden, in dem Stück mit dramatisch fortschreitendem Stimmungsausdruck..

Mit der ergreifenden Arie "Lascia ch´oi pianga" aus Händels "Rinaldo" gab Josette Micheler von der Münchner Musikhochschule in Karlsfeld ihr Debüt. Die junge Solistin sprang wegen Erkrankung für die angekündigte Mezzosopranistin Jasmin Bayrovich ein, die bei Kochs Camerata-Konzert im Dezember reüssierte.

Micheler gelang es, den Zauber der Händelschen Musik mit Intensität zu vermitteln und die tiefempfundenen Emotionen der unglücklichen Almira zu mimen. Aus "Die Hochzeit des Figaro" sang sie die Arie Cherubinos "Voi che sapete che cosa é amor", in der sie der Rolle des liebeskranken Pagen sprechendes musikalisches Profil verlieh und die Schönheit der heiteren musikalischen Linien Mozarts herausarbeitete. Im Juni wird Micheler in einer Produktion der bayerischen Theaterakademie den Cherubino in der "Hochzeit des Figaro" singen.

David Apter, den man bereits im vergangenen Jahr zum Frühjahrskonzert als Solist eingeladen hatte, glänzte mit Chopins Grande Polonaise, in der das Orchester die Rolle eines untergeordneten Begleiters spielt. Das Andante, mit dem ungewöhnlichen Titelzusatz "spianato" (ebenmässig) bleibt dem Klavier allein vorbehalten, sodann kündigen Hörnersignale den Beginn der Polonaise an, in die das Orchester zurückhaltend und reduziert, quasi als Stichwortgeber, einsetzt. Mit leichtläufiger Eleganz interpretierte Apter den Klaviersatz mit weitgeschwungenen Melodiebögen, in dem Chopin keinerlei partnerschaftlichen Dialog anstrebte und betonte den kantablen Charme des Werkes mit kraftvoller pianistischer Virtuosität.

Nach der Pause widmete sich das Orchester der fulminanten Reformations-Sinfonie von Mendelssohn-Bartholdy, die 1829/ 30 zum 300. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses von 1530 entstand. Mit dem geistlichen Werk setzte Koch einen spannenden Kontrapunkt zu den weltlichen Stücken im ersten Teil des Abends. Hier zeigte das Orchester vor allem in der tiefernsten Hauptmelodie weichen Fluss und feinnuancierte Färbungen. Besonders schön und farbig mit klangvollen Bläsern und einer pizzicato-Stelle für die Streicher war der zweite Satz, der auf den unvorbereiteten Hörer wie ein weltliches Intermezzo wirkte. BÄRBEL SCHÄFER

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Bernhard Koch
Münchner Merkur vom 27.12.2002

Können und Spielfreude greifbar

Feines Weihnachtskonzert der Camerata München

Karlsfeld (sch) - Ein begeisterndes Weihnachtskonzert veranstaltete die Camerata München unter der Leitung von Bernhard Koch im Bürgerhaus. Mit Klassik von Vivaldi bis Gluck, mit Gitarrenkonzerten und Arien schuf Koch einen strahlenden Abend mit einem geschmeidigen Orchester und brillianten Solisten. Koch, der schon seit Jahren mit dem Ensemble zusammen arbeitet, ließ die Musik atmen, ließ präzise und farbintensiv spielen. Für die angekündigte Mezzosopranistin Ira Blazejewska sprang Jasmin Bajrovic ein, ein junges Mitglied der Meisterklasse an der Musikhochschule, das mit viel Charme und ungemein intensiv die berühmte Arie "When I am laid on earth" aus Henry Purcells ältester englischer Oper "Dido und Aeneas" sang und mit viel lyrischer Spannung Händels Arie der Almirena.
Prall angefüllt mit Emotionen und ungemein intensiv im Leiden, Hoffen und Verzweifeln sang sie nach der Pause Glucks Arie des Orpheus "Ach, ich habe sie verloren" aus der Oper "Orfeo ed Euridike". Lebendig und frisch zeigte sich die international konzertierende Gitarristin Karin Scholz in Vivaldis Concerto in D-Dur für Gitarre, zwei Violinen und Basso Continuo, in dem sie sich mit genialer Leichtigkeit in einen herrlichen Dialog mit den Violinen begab oder in Ferdinando Carullis Konzert A-Dur für Gitarre und Streicher gut differenzierte Dynamik und ein aufgelockertes und transparentes Klangbild schuf.
Telemanns "Tafelmusik" in F-Dur war den drei Solo-Violinen Immanuel Drißners, Sascha und Viktor Konjaevs geradezu auf den Leib geschrieben. Die Freude am virtuosen Wechselspiel, am lockeren Spielwitz und am makellosen Gelingen war ihnen Takt für Takt anzumerken.
Der bis vor wenigen Jahren völlig vergessene niederländische Meister Unico Wilhelm van Wassenaer, ein Vertreter des späten Barock, war schließlich mit dem Concertino II in G-Dur für Streicher und Basso continuo der Abschluss des rundum gelungenen Konzertabends mit Riesenapplaus.
Als besonderes Zuckerl spielte das Team der Könner als Zugabe Benjamin Brittens "Playful pizzicato" aus der Simple Symphonie hinreißend humorvoll und in äußerster Klangsensibilität.
BÄRBEL SCHÄFER

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Bernhard Koch dirigiert die
Jungen Münchner Symphoniker
Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 27.12. 2002

Ambitionierte Camerata

Konzert mit Barockmusik nur dem Termin nach weihnachtlich

Karlsfeld Ein Konzert der Camerata München mit "Weihnachtlicher Barockmusik" war im Bürgerhaus Karlsfeld angekündigt, für das Orchesterleiter Bernhard Koch ein abwechslungsreiches, ambitioniertes Programm vorbereitet hatte; weihnachtlich war dabei freilich nur der Aufführungstermin.
Klang der Auftakt des Konzerts, die Sinfonia in G-Dur von Antonio Vivaldi, zu Beginn des ersten Satzes (Allegro) noch ein wenig hektisch, war doch bald die klangliche Balance gefunden. Im Andante beeindruckten schöne Bögen und harmonisches Zusammenspiel, lebendige Dynamik im Menuett. Die Gitarrensolistin Karin Scholz brillierte in Vivaldis Concerto in D-Dur, munter schwingend in den schnellen Sätzen und voll intensiver Spannung im Largo. Drei Sätze aus Henry Purcells Oper "The Fairy Queen" nach Shakespeares "Sommernachtstraum" bildeten den Übergang zum Opernteil.
Für die erkrankte Mezzosopranistin Iro Blazejewska war kurzfristig Jasmin Bajrovic eingesprungen, eine junge Sängerin, die an der Münchner Musikhochschule derzeit noch ihre Meisterklasse absolviert. Souverän beherrschte sie ihren Part; die Arie der Dido "When I am laid" aus Purcells "Dido und Aeneas" gelang ihr so ergreifend, dass niemand zu applaudieren wagte. Nach Händels bekannter Arie der Almirena "Lascia ch'io pianga" (aus "Rinaldo"), die sie klanglich wunderbar gestaltete, war schließlich das Eis gebrochen und Beifall rauschte auf.
Beim Konzert in F-Dur für drei Solo-Violinen aus der Tafelmusik II von G. Ph. Telemann traten Immanuel Drißner, Sascha und Viktor Konjaev als Solisten hervor und überzeugten durch eine einschmeichelnde, warme Klangfarbe, die auch bei schnelleren Tempi nichts von ihrer Tonqualität einbüßte.
Nach der Pause die Arie des Orpheus "Che faro senza Euridice?" aus Glucks "Orfeo ed Euridice" in der italienischen Fassung. Bei dieser Klage, von Gluck gleichsam neutral komponiert, muss die tragische Dimension allein von der Interpretin herausgearbeitet werden, was Jasmin Bajrovic mühelos bewältigte. Nach dem gefälligen Gitarrenkonzert in A-Dur von Ferdinando Carulli stand zum Schluss noch das Concertino II in G-Dur von Unico Wilhelm von Wassenaer auf dem Programm. Besonders beim Largo affettuoso zeigten sich die Camerata-Musiker von ihrer besten Seite und musizierten spannungsreich und klangschön. Viel Beifall und als bereitwillig gewährte Zugaben Mozart und Britten.
URSULA MAIER-EICHHORN

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Bernhard Koch
Münchner Merkur vom 19.12.2001

Wärmender Klangteppich

"Camerata München" bietet anspruchsvolles Konzert

Oberschleißheim (mf): Ein anspruchsvolles Repertoire mit Barockmusik war den Oberschleißheimern beim Konzert von "Camerata München" geboten. Das 1998 gegründete Ensemble "Camerata München" brachte mit dem Flötisten Henrik Wiese einen hervorragenden Solisten mit.
Angekündigt war vorweihnachtliche Barockmusik. Mit Werken von dall´Abaco, Molter, Bach, Manfredini und Vivaldi setzte man auf einen warmen Klangteppich, der wunderbare Glanzpunkte durch erstklassige Interpretationen und Akzente erhielt. Das gefühlvolle Spiel ging schon allein durch den schmeichelnden Klang der Violinen ins Ohr, den Violoncello, Kontrabass und Cembalo harmonisch bereicherten.
Das Concerto in B-Dur, opus 2, Nummer 9 von Evaristo Felice dall´Abaco (1675-1742) bildete mit vier Sätzen einen feierlichen Auftakt und eignete sich bestens als Einstimmung auf das nachfolgende Konzert in G-Dur für Flöte, Streicher und Basso Continuo von J. M. Molter (1695-1765).
Hier beeindruckte dann auch der 30 Jahre alte Hamburger Flötist Henrik Wiese mit seinem professionellen und intensiven Spiel. Er bewies aber auch bei Carl Philipp Emanuel Bachs (1714-1788) Konzert in G-Dur, daß er seine zahlreichen Auszeichnungen verdient erhalten hat. Wiese ist Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbes 1995, des Elise-Meyer-Wettbewerbs 1996 und der internationalen Wettbewerbe in Kobe/ Japan 1997, Marktneunkirchen 1998, Odense/ Dänemark 1998 und des ARD-Wettbewerbs in München 2000. Tourneen führten ihn durch Europa, Japan, Taiwan und Indien.

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Bernhard Koch

[Rezension Markt Schwaben 11/01]

Himmlische Länge und konzentriertes Spiel

Begeisterter Applaus für das Konzert der Jungen Münchner Symphoniker im Franz-Marc-Gymnasium

Markt Schwaben: Wenn Markt Schwabens Gymnasiasten nicht gerade selbst musikalisch aktiv sind, dann lädt die Schule gelegentlich Gäste ein, so zuletzt die Jungen Münchner Symphoniker, die unter der Leitung von Bernhard Koch ihr neues Programm präsentierten. Die Aula war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Zugegeben, der erste Programmpunkt war mit etwa 5 Minuten Dauer relativ kurz. Anderseits ist die Ouvertüre op. 43 von Ludwig van Beethoven unter dem Titel "Die Geschöpfe des Prometheus" eigentlich ziemlich bekannt. Ausserdem gelang es den Jungen Münchner Symphonikern sehr gut, einen Spannungsbogen vom einleitenden Adagio ins Allegro molto con brio bis zur Reprise und Coda herzustellen. Die Notenblätter wurden rasch gewechselt, die Posaunisten nahmen ihre Plätze ein und Bernhard Koch fuhr fort mit dem zweiten Programmpunkt, Franz Schuberts großer C-Dur-Symphonie. Hier applaudierte das Publikum dann nach jedem einzelnen Satz. Doch weder Dirigent noch Orchester liessen sich dadurch aus der Ruhe bringen.
Die Instrumentalisten schienen gut vorbereitet und spielten konzentriert, sieht man von einzelnen Intonationsproblemen bei den Bläsern ab. Bernhard Koch wirkte fast gelassen, wenn er sich durch die Partitur arbeitet. Er dirigiert klar und deutlich, ohne übertriebene Gestik und Aufgeregtheiten. So bewältigte das Orchester, das aus Studenten aller Fakultäten zusammengesetzt ist, diese letzte Symphonie Schuberts scheinbar mühelos und stellte eindrucksvoll seine Qualitäten unter Beweis.
Robert Schumann hatte über die Symphonie gesagt, dass sie himmlische Längen habe. Nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1828 sollte sie etwa im Wiener Konservatorium probiert werden, wurde jedoch wegen ihrer Länge und Schwierigkeit zurückgelegt. Fast zehn Jahre später machte sich ein Berufsorchester daran, die ganze Symphonie in einem Konzert aufzuführen, beschränkte sich dann aber auf die ersten 2 Sätze. Das Publikum in Markt Schwaben kam in den Genuss aller vier Sätze. Es finden sich darin alle Farben und Formen, die der Komponist darzustellen in der Lage war. In dreijähriger Arbeit schuf er das einleitende Andante, einen monumentalen Sonatenhauptsatz im Allegro, einen überaus poetischen zweiten Satz Andante con Moto, ein wienerisches Scherzo und ein machtvolles Allegro vivace zum Abschluss, ein Werk in dem diesseitiges und jenseitiges sehr nahe beieinander sind. Eigentlich verträgt diese grossartige Musik nicht unmittelbar eine Dreingabe. Nachdem sich die Zuhörer dann aber warmgeklatscht hatten, wiederholten die Jungen Münchner Symphoniker noch einmal "Die Geschöpfe des Prometheus".
THERESIA GLAS

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Bernhard Koch dirigiert die
Jungen Münchner Symphoniker

Münchner Merkur vom 17.5.2001

Kraftvolles Frühjahrskonzert

Junge Münchner Symphoniker spielen mit Engagement - Nur elf Zuhörer

Haar (erl) - Sind die Haarer keine Freunde der klassischen Musik oder war doch der erste richtig warme Abend des Jahres daran schuld, dass die Bürger lieber in den Biergarten als ins kleine Theater gegangen sind? Gerade einmal elf Zuhörer hatten die Jungen Münchner Symphoniker während ihres Frühjahrskonzerts. Und so sehr eine schöne Maß Bier am lauen Abend auch geschmeckt haben mag: Die Haarer haben wirklich etwas verpasst. Die Gruppe der Jungen Münchner Symphoniker besteht ausschließlich aus jungen Laienmusikern. Und der Künstler-Nachwuchs ließ sich von der schlechten Besucherzahl nicht schrecken und spielte unter der Leitung des Orchesterbegründers Bernhard Koch auch vor leeren Reihen ein kraftvolles Konzert.
Vor allem ihr Gast, der Solo-Cellist Adrian Janke, beeindruckte mit Camille Saint-Saens, seinen filigranen und schnellen Fingern und dem Unglaublichen, das er seinem Instrument zu entlocken vermag. Der 1981 geborene Janke hatte bereits mit drei Jahren seinen ersten Cellounterricht und ist mehrfacher Bundessieger beim Wettbewerb "Jugend musiziert". Nach dem Gastspiel in Haar hoffen die Jungen Münchner Symphoniker auf den heutigen Abend, denn da spielen sie ab 20 Uhr dasselbe Programm im Herkulessaal der Münchner Residenz. Wenn der Besuch dort gut ist, dann können sie Haar als gelungene Generalprobe werten. Und die Haarer bekommen die Chance, das Verpasste nachzuholen.


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Bernhard Koch

Süddeutsche Zeitung vom 15.05.2001

Die "Jungen Münchner Symphoniker " gastieren im Kleinen Theater

Souveräne Technik und schöne Tongebung

Nachwuchssolist Adrian Janke begeistert mit dem melodischen Cello-Konzert von Saint-Saens

Haar Mit einem sehr ansprechenden und auch anspruchsvollen Konzert wollten der "Jungen Münchner Symphoniker" unter der Leitung von Bernhard Koch und der junge Cellist Adrian Janke am Vorabend des Muttertags das Haarer Publikum beglücken, aber die Haarer wollten auf diese Weise nicht beglückt werden und blieben der Veranstaltung vollzählig fern. Das "Kleine Theater Haar" war fast restlos nicht ausverkauft, also leer. Lediglich zehn vermutlich mitgebrachte Orchesterfans und ein unentwegter Kritiker, die selbst den Weg ins Bezirkskrankenhaus Haar nicht scheuten, wurden Zeugen eines Konzerts, das unter diesen Umständen als letzte Probe vor dem großen Auftritt im Münchner Herkulessaal sicher nützlich war.

Farbige Instrumentierung
Es begann mit der Orchestersuite "Masques et Bergamasques" von Gabriel Faure. Dem hübschen Titel dieser aus Ouvertüre, Menuett und Gavotte bestehenden kleinen Suite, entspricht eine sehr gefällige Musik, die Masken in farbiger Instrumentierung mit der Bergamaska, einer volkstümlichen Melodie aus Bergamo, der Heimat Gaetano Donizettis, kombiniert. Die "Jungen Münchner Symphoniker" spielten sie mit sichtlicher und hörbarer Freude am Musizieren. Mit dem berühmten Cellokonzert von Camille Saint-Saens, einem dankbaren, melodisch und harmonisch geradezu süffigen Stück, stellte sich Adrian Janke als sehr begabter Nachwuchsolist von souveräner Beherrschung desTechnischen und schöner Tongebung vor.
War der erste Teil dieses Konzerts ganz auf französische Eleganz abgestellt, so war der zweite der Wiener Klassik gewidmet. Eine Ouvertüre im französischen Stil von Mozarts Altersgenossen Josef Martin Kraus aus Miltenberg am Main, der in Stockholm als Hofkapellmeister wirkte und Mozart um nur ein Jahr überlebte, war gewissermaßen der Übergang von der französischen Musik zu Mozarts Jupitersymphonie. Kraus wurde leicht- und eilfertig "der schwedische Mozart" genannt. Seine Ouvertüre im französischen Stil besteht aus einer klassischen Einleitung und einer Fuge mit ungemein vielen Einsätzen eines recht markanten Themas - ein kontrapunktisches Probestück. Für die "Jungen Münchner Symphoniker" war sie gerade recht als Vorbereitung für die größte Aufgabe, die ihnen von ihrem Dirigenten Bernhad Koch für dieses Konzert gestellt wurde. Bei Mozarts letzter Symphonie können Spitzenorchester der ganzen Welt ihren Glanz zeigen, für ein Nachwuchsorchester ist sie eine der größten Herausforderungen überhaupt.
Die "Jungen Münchner Symphoniker" bestanden diese Herausforderung erstaunlich gut. Vielleicht wird man den einen oder anderen eines Tages als "Münchner Philharmoniker" wiedersehen.
ADOLF KARL GOTTWALD

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